Cá nhẹ - Heller Fisch
Axel Heller, Anke Fabian, Irene Sohler, Gerlinde Spotka, Elena Kozlova, Esther Wüstenberg, Johanne Steiner, Kerstin Borchardt, Katharina Neuweg, Marieken Matschenz, Enrico Steinhausen, Holm Heinke, Frank Pieperhoff, Bernd Kerkin
Ausstellungseröffnung von „Cá nhẹ - Heller Fisch“ Eine assoziative Ausstellung zu einer Photografie von Axel Heller mit Werken von Axel Heller, Anke Fabian, Irene Sohler, Gerlinde Spotka, Elena Kozlova, Esther Wüstenberg, Johanne Steiner, Kerstin Borchardt, Katharina Neuweg, Marieken Matschenz, Enrico Steinhausen, Holm Heinke, Frank Pieperhoff, Bernd Kerkin am Freitag, 29. November 2024 um 19.30 Uhr in der Fabrik.Galerie für gegenwärtige Kunst der Alten Kachelofenfabrik Neustrelitz
Manche Ideen brauchen Zeit, um zu reifen. Sie entstehen in Gesprächen, werden durchdacht und entwickeln sich, bis sie schließlich als Kunstwerke Gestalt annehmen. So auch bei unserer aktuell letzten Ausstellung im Jahr 2024.
Aus der Bewunderung für die Arbeiten des Fotografen Axel Heller entstand die Idee, dass sich mehrere KünstlerInnen intensiv mit einem einzigen Werk seiner Fotografien auseinandersetzen. Das ausgewählte Bild, „Vietnam – Hang Gai“, zeigt eine einfache Feuerstelle: ein viel genutzter Teekessel, zwei Fische, eine Eisenzange und runde Eisenplatten. Es ist eine alltägliche Szene, die gerade in der Weihnachtszeit daran erinnert, dass es wenig braucht, um zusammenzukommen, sich zu ernähren und nachhaltig zu leben.
Die teilnehmenden KünstlerInnen haben sich auf vielfältige Weise mit Hellers Bild auseinandergesetzt. Manche übertrugen die Motive in andere Medien wie Malerei, Collage oder Objektkunst. Andere arbeiteten wie Kopisten, die Details des Originals genau studierten. Dabei wurde deutlich, wie ausbalanciert Heller die Proportionen und Kontraste seiner Szenerie gestaltet hat: die hellen Fische, die dunkle Feuerstelle, die schlichte und schöne Harmonie des gesehenen Moments.
Das Ergebnis sind Werke von 14 KünstlerInnen, die ihre eigene Interpretation des Fotos geschaffen haben: Enrico Steinhausen beispielsweise appliziert silber-goldene Fische auf alte Handydisplays und regt so zur Reflexion über unser Konsumverhalten an. Gerlinde Spotka zeigt abstrakte, farbenfrohe Leinwände, die an die Fischgründe erinnern, aus denen die abgebildeten Fische stammen könnten. Elena Kozlova präsentiert ein Werk auf lilafarbig glänzendem Grund: eine dicke, grauweiße Acrylschicht schiebt sich auf die Leinwand, in der zarte Fische und skulpturale Bläschen eingearbeitet sind. Irene Sohler malt zwei Makrelen auf einem festlich gedeckten Porzellanteller.
Frank Pieperhoff bringt vier filigrane Tuschezeichnungen ein, die sowohl äußerliche Formen als auch innere Assoziationen sichtbar machen. Holm Heinke hingegen zeigt eine herbstlich-bunte Landschaft, in der eine Nixe mit einem Fisch in den Händen auf einem Stuhl sitzt. Der Fisch hat zwei zappelnde Menschenbeine – ein surrealer Humor, der Heinkes Werk durchzieht. Die ursprüngliche Feuerstelle aus Axel Hellers Foto taucht hier nur als kleine Anspielung am Rande der Szenerie auf: eine rot leuchtende Kanne, die sich harmonisch ins warme Farbspiel einfügt.
Die Ausstellung lädt Besucher dazu ein, assoziativ durch die Werke zu gehen, Vergleiche mit dem Originalfoto anzustellen und eigene Eindrücke und Ideen zu sammeln. Und vielleicht ist im Anschluss einer künstlerischen Reise der abgerundete Ausklang bei einer kleinen Fischsuppe im Restaurant der Alten Kachelofenfabrik möglich. Die Vernissage findet am Freitag, dem 29. November, um 19:30 Uhr statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Text : Marieken Matschenz