MENÜ

Stern ohne Himmel

BRD 1980, 35mm, Frabe, 87 Min.

      Kinder unter Hitler Er hat ihn zwar längst abgetrennt, den verräterischen Judenstern, aber die Kinder, die den 14jährigen Abiram in seinem Versteck entdecken, können die Umrisse noch deutlich an seiner Jacke erkennen und wissen sofort, mit wem sie es zu tun haben. Ein Judenjunge in ihrem Keller! Daß das Probleme schafft, wissen sie genau, denn Zeitpunkt des Geschehens ist der Zweite Weltkrieg, die letzten chaotischen Tage in einer deutschen Kleinstadt. Abiram ist verängstigt, er konnte während eines Transportes fliehen, aber seine Eltern sind im KZ umgekommen, ungläubig hören die Kinder das Wort "vergast" aus seinem Mund. Was sollen sie tun mit dem Gleichaltrigen? Ist er der "Volksfeind", von dem sie die Erwachsenen so viel reden hörten? Müssen sie ihn nicht melden, oder dürfen sie ihm helfen, ihn verstecken und beschützen? Die Meinungen in der kleinen Gruppe gehen da durchaus auseinander. Schließlich hat sich Abiram nicht irgendwo versteckt, sondern ausgerechnet in ihrem Keller, der ein köstliches Geheimnis birgt: es handelt sich um eine prallgefüllte Vorratskammer, voll von Würsten, Schinken und Eingemachten, ein Schatz in dieser Zeit. Schwierig wird die Situation, als einer von ihnen, Willi, zu verstehen gibt, daß er den Jungen anzeigen will. Da heißt es, schnell Hilfe bei den Erwachsenen suchen, wer aber könnte da eine Lösung finden? "An wen soll ich mich wenden" heißt beziehungsvoll das Chorlied, das die Kinder in der Schule gerade proben, aber der Großvater des Mädchens ist, weil er "entartete" Musik komponiert, schon gefährdet genug. Der gutwillige Hausmeister würde helfen, hat aber Angst, ein Risiko einzugehen, außerdem hat seine Frau inzwischen die ganze Geschichte an den linientreuen Rektor verraten. Der zieht sogar mit seiner Pistole los, um den Juden aus seinem Versteck zu befördern, und die Geschichte hätte fast eine böses Ende gefunden, wenn nicht ein Luftangriff jeden dazu veranlaßt hätte, die eigene Haut zu retten. Nur Willi, der bis zuletzt melden will, kommt um, die anderen Kinder, Abiram mit ihnen, können sich retten. Auch wenn sich inzwischen viele Filme mit Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg auseinandergesetzt haben, ist doch Ottokar Runze (Drehbuch: Leonie Ossowski nach ihrem gleichnamigen Roman) der erste, der diese Zeit ausschließlich mit der Erlebniswelt der Kinder schildert. Die ganze Problematik der Erwachsenen spiegelt sich in den Konflikten, die die Kinder durchstehen müssen, die übrigens fabelhaft unbefangen agieren, denn weitab von jeder krassen Typisierung, die aus dem Willi den Verräter und aus den übrigen Kindern Helden machen würde, hat Runze hier einen überzeugenden differenzierenden Realismus bewahrt. Willi ahnt ja gar nicht, was er mit seiner Meldung anrichten würde, andererseits verhalten sich die Kinder, indem sie Abiram helfen, nicht nur menschenfreundlich, das natürlich auch, sondern auch oppositionell gegen Willi, weil sie den nicht leiden können. Spielzeit: 87 Minuten Prädikat: wertvoll

      Programm

      SCHLEIMKEIM - OTZE UND DIE DDR VON UNTEN

      "Reihe Künstlerporträts"

      SCHLEIMKEIM - OTZE UND DIE DDR VON UNTEN

      Regie: Jan Heck
      BRD 2023, s-w u. Farbe, 96 Min.

      Fabrik Kino 1
      • Mo 13.05. 18:00 Uhr
      • Di 14.05. 18:00 Uhr
      EIN GLÜCKSFALL

      EIN GLÜCKSFALL

      Regie: Woody Allen
      USA/Frankreich/Japan 20232, Farbe, 96 Min., dt. Fassung
      Darsteller: Lou de Laáge, Niels Schneider u.a.

      Fabrik Kino 1
      • Mo 13.05. 20:15 Uhr
      • Di 14.05. 20:15 Uhr
      DEMMINER GESÄNGE

      "Die Erinnerung darf nie enden" - "film & gespräch"

      DEMMINER GESÄNGE

      Regie: Hans Jürgen Syberberg
      BRD 2022, 214 Min.

      Fabrik Kino 1
      • Mi 15.05. 17:00 Uhr
      EVIL DOES NOT EXIST

      "Filmreihe MENSCH! NATUR!"

      EVIL DOES NOT EXIST

      Regie: Ryusuke Hamaguchi
      Japan 2023, Farbe, 107 Min., dt. Fassung
      Darsteller: Hitoshi Omika, Ryo Nishikawa u.a.

      Fabrik Kino 1
      • Do 16.05. 18:00 Uhr
      • Fr 17.05. 18:00 Uhr
      • Sa 18.05. 18:00 Uhr
      • So 19.05. 18:00 Uhr
      • Mo 20.05. 18:00 Uhr
      • Di 21.05. 18:00 Uhr
      • Mi 22.05. 18:00 Uhr
      EIN LICHT ZWISCHEN DEN WOLKEN

      "Kleine Filmreihe Albanien" - "film & gespräch"

      EIN LICHT ZWISCHEN DEN WOLKEN

      Regie: Rovert Budina
      Albanien 2018, Farbe, 84 Min., dt. Fassung
      Darsteller: Arben Bajraktara, Edela Pysgyla u. a.

      Fabrik Kino 2
      • Do 16.05. 20:00 Uhr
      • Sa 18.05. 20:00 Uhr
      MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG

      MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG

      Regie: Paola Cortellesi
      Italien 2023, Farbe, 119 Min., dt. Fassung
      Darsteller: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea u.a.

      Fabrik Kino 1
      • Do 16.05. 20:15 Uhr
      • Fr 17.05. 20:15 Uhr
      • Sa 18.05. 20:15 Uhr
      • So 19.05. 20:15 Uhr
      • Mo 20.05. 20:15 Uhr
      • Di 21.05. 20:15 Uhr
      • Mi 22.05. 20:15 Uhr
      VOLKSVERTRETER

      "Filme gegen Rechtsextremismus"

      VOLKSVERTRETER

      Regie: Andreas Wilcke
      BRD 2021, Farbe, 94 Min.

      Fabrik Kino 2
      • Fr 17.05. 20:00 Uhr
      BACK TO BLACK

      BACK TO BLACK

      Regie: Sam Taylor-Johnson
      GB 2024, Farbe, 122 Min., dt. Fassung
      Darsteller: Marisa Abela, Eddie Marsan u.a.

      • Do 23.05. 18:00 Uhr
      • Fr 24.05. 18:00 Uhr
      • Sa 25.05. 18:00 Uhr
      • So 26.05. 18:00 Uhr
      • Mo 27.05. 18:00 Uhr
      KASKADE RÜCKWÄRTS

      "DDR-Frauenfilme - Abschluß"

      KASKADE RÜCKWÄRTS

      Regie: Iris Gusner
      DDR 1983, Farbe, 94 Min.
      Darsteller: Marion Wiegmann, Johanna Schall, Jaecki Schwarz u. a.

      Fabrik Kino 2
      • Do 23.05. 20:00 Uhr
      • Fr 24.05. 20:00 Uhr
      • Sa 25.05. 20:00 Uhr
      À LA CARTE - FREIHEIT GEHT DURCH DEN MAGEN

      "film & kulinarisches"

      À LA CARTE - FREIHEIT GEHT DURCH DEN MAGEN

      Regie: Éric Besnard
      Frankreich/Belgien 2021, Farbe, 113 Min., dt. Fassung
      Darsteller: Grégory Gadebois, Isabelle Carré

      Fabrik Kino 1
      • Do 23.05. 20:15 Uhr
      • Fr 24.05. 20:15 Uhr
      • Sa 25.05. 20:15 Uhr
      • So 26.05. 20:15 Uhr
      • Mo 27.05. 20:15 Uhr
      BECOMING GIULIA

      "Tanzkunst und Film" - "film & gespräch"

      BECOMING GIULIA

      Regie: Laura Kaehr
      Schweiz 2022, Farbe, 103 Min.

      Fabrik Kino 1
      • Di 28.05. 19:30 Uhr
      • Mi 29.05. 18:00 Uhr
      • Mi 29.05. 20:15 Uhr
      STOP MAKING SENSE

      "Reihe Künstlerporträts"

      STOP MAKING SENSE

      Regie: Jonathan Demme
      USA 1984, Farbe, 96 Min., OmU

      Fabrik Kino 1
      • Do 30.05. 18:00 Uhr
      • Fr 31.05. 18:00 Uhr
      • Sa 01.06. 18:00 Uhr
      • So 02.06. 18:00 Uhr
      • Mo 03.06. 20:15 Uhr
      • Di 04.06. 20:15 Uhr
      • Mi 05.06. 20:15 Uhr
      BREAKING SOCIAL - KÖNNEN WIR UNS DIE REICHEN LEISTEN?

      "Jugend im Aufruhr"

      BREAKING SOCIAL - KÖNNEN WIR UNS DIE REICHEN LEISTEN?

      Regie: Fredrik Gertten
      Schweden 2023, Farbe, 94 Min., OmU

      Fabrik Kino 2
      • Do 30.05. 20:00 Uhr
      • Fr 31.05. 20:00 Uhr
      ONE LIFE

      "Die Erinnerung darf nie enden"

      ONE LIFE

      Regie: James Hawes
      GB 2023, Farbe, 113 Min., dt. Fassung
      Darsteller: Anthony Hopkins, Johnny Flynn u.a.

      • Do 30.05. 20:15 Uhr
      • Fr 31.05. 20:15 Uhr
      • Sa 01.06. 20:15 Uhr
      • So 02.06. 20:15 Uhr
      • Mo 03.06. 18:00 Uhr
      • Di 04.06. 18:00 Uhr
      • Mi 05.06. 18:00 Uhr